Unsere Titel-Themen unserer Ausgabe vom Dezember 2019 unter dem Motto "Glück".


Das schwarze Glück

Schon im Mittelalter galten Schornsteinfeger als Glücksbringer. Noch heute zaubern die Männer in Schwarz vielen ein Lächeln ins Gesicht.

Seit Jahrhunderten säubern Schornsteinfeger versottete Rauchabzüge und Schornsteine und verhindern so großes Unglück wie etwa Feuersbrünste. Selbst der Ruß, der überall an ihnen haftete, galt deshalb schon früh als magisch und als besonderer Schutz gegen Gefahren und Krankheiten. Der Zylinder – bis heute unverzichtbarer Bestandteil ihrer Tracht – war ein Statussymbol für das hohe Ansehen der Männer in Schwarz und die Wertschätzung ihrer Arbeit.



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Zwei Dutzend schwarze Hände
Fleißige Handwerker mit Glückspotenzial sind Schornsteinfeger noch immer. Insbesondere beim Berühren der goldenen Knöpfe ihres Kehranzuges soll Fortuna einem hold sein. Wer allerdings dem schwarzen Mann freundschaftlich auf die Schultern klopft, darf sich anschließend nicht über schwarze Finger wundern. „Das ist Ruß und der gehört bei uns zum Glücklichsein dazu“, sagt Schornsteinfeger Hartmut Schädel aus Gommern schmunzelnd. Gerade heute Morgen sei er einer quirligen Kita-Gruppe begegnet. „Als die von ihrer Erzieherin auf meine Glücksbringerfähigkeiten aufmerksam gemacht wurden, wollten die besonders Mutigen unter ihnen das natürlich sofort selbst ausprobieren. Das Ergebnis waren zwei Dutzend schwarze Kinderhände“, erzählt er und fügt hinzu, dass ihm das immer wieder passiere. Egal ob Jung oder Alt – Glück haben wolle schließlich jeder. Ihm selbst habe der Job bisher immer Glück gebracht. „Seit 1973 bin ich dabei und habe es nie bereut. Der Beruf gefiel mir von Anfang an. Ich konnte hier in Gommern lernen, wo ich zu Hause bin, und musste zu meinem Ausbildungsbetrieb nicht mal in eine andere Straße wechseln. Gute Arbeit, kurze Wege also.“ Damit aber nicht genug des Glücks. Denn auch seine Frau habe er sich in der gleichen Straße gesucht. Meine Glücksstraße also“, so der 63-Jährige.

Über den Dächern
Seinem Kollegen Philip Dreger geht es ähnlich. Er kam der Liebe wegen aus dem Harz nach Gommern. Schornsteinfeger wollte er schon immer werden. „Mein Vater ist Schornsteinfegermeister und für mich gab es nie einen anderen Berufswunsch“, erzählt der 32-Jährige. „Ich liebe die Freiheit meines Berufes. Kein Büro, keine Werkhalle, du machst was Wichtiges für die Leute, bist treppauf, treppab in Bewegung, immer an der frischen Luft und immer hoch hinaus.“ Stimmt. Von den Dächern Gommerns haben die schwarzen Männer weit mehr als ihren Kehrbezirk im Blick. Bei schönem Wetter reicht das Auge bis zur Elbniederung, auf die neue Brücke in Schönebeck oder die Kirche in Leitzkau zwei Ortschaften weiter. „Und hier in Gommern siehst du, wie schön und gepflegt der Ort ist“, sagen die beiden. „Darauf achten die Leute und das macht nicht nur uns Schornsteinfeger glücklich.“

Geschätzt und verwöhnt
Hartmut Schädel und Philip Dreger sind fürs Handwerkliche da: Schornsteine fegen, Hei-zungsanlagen überprüfen, Abgasmessungen durchführen und so weiter. Ihr Chef, Schornsteinfegermeister Matthias Ilgner, nimmt als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger auch die hoheitlichen Aufgaben in Gommern wahr: Abnahmen nach Baurecht, Feuerstättenschau, der Erlass des Feuerstättenbescheides und so weiter. Warum der Job auch ihn glücklich macht? „Vor allem wegen meiner netten Kunden hier in Gommern, die mir das Arbeiten leicht und angenehm machen. Die sich immer schon auf mich freuen, wenn ich mich anmelde. Die meine Beratung und mein Know-how schätzen. Die nicht müde werden, mich bei meinem Besuch zu verwöhnen. Und das, obwohl ich am Ende mit einer Rechnung winke“, sagt Ilgner lachend. So wüssten viele Gommeraner inzwischen sogar, wie ihr bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger seinen Kaffee mag: schwarz wie ein Schornsteinfeger!




 
 
"Tritt ein, bring Glück hinein!"

"Das einzig wahre Mitbringsel an Silvester? Natürlich Glück fürs neue Jahr, gern in Form eines glücksbringenden Töpfchens Klee mit Schornsteinfeger. Damit das Pflänzchen – und das Glück – nicht nur die ersten Tage des neuen Jahres überdauert, hier ein paar Tipps: Klee mag es kühl und trocken. Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius sind ideal. Ist es zu warm, schießen die Stängel in die Höhe und werden weich. Gegossen werden will das Glückspflänzchen zwar schon, aber nicht zu viel. Ist der Wurzelballen zu nass, fault er. Wer sich im Frühjahr die Mühe macht, den kleinen Glücksbringer ins Freie zu pflanzen, hat noch sehr lange etwas von Mitbringsel und Glück.




Behörden-Wegweiser: Wer macht’s?

"Für die sogenannten „hoheitlichen Tätigkeiten“ wie Feuerstättenschauen, Bauabnahmen und dergleichen sind die bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger in den ihnen zugewiesenen Bezirken zuständig. Auskunft darüber, wer genau wo zuständig ist, kann die Kreisverwaltung geben:

Landkreis Jerichower Land
Sachgebiet Allgemeine Ordnungsaufgaben
In der Alten Kaserne 13, 39288 Burg
Postadresse: Bahnhofstraße 9, 39288 Burg
Telefon: 03921 949 3200
Fax: 03921 949 9532

Für die eigentlichen Kehr- und Überprüfungstätigkeiten kann man sich dagegen auch ein entsprechend qualifiziertes Unternehmen auf dem freien Markt suchen.


"Mitmachen:

Lust auf Höhenluft? Infos rund um die Ausbildung zum Schornsteinfeger gibt’s hier: www.komminsteamschwarz.de. Hol Dir Dein schwarzes Glück!.



„Oh shit, Frau Schmidt!“

(1) Der Blick nach vorn: Diana und Sascha Schmidt aus Niegripp haben sich vor wenigen Wochen das Jawort gegeben.

Jetzt bin ich also eine Schmidt, eine von vielen“, sagt Diana Schmidt (42), geborene Jenrich. An ihren neuen Namen müsse sie sich erst noch gewöhnen. Dennoch: Ein gemeinsamer Familienname war ihr wichtig. „Ich wollte unbedingt, dass Magda (4), Sascha (34) und ich auch gleich heißen.“ Der Song „Oh shit, Frau Schmidt“, den sich die beiden für den Abschluss ihrer Trauung zurechtgelegt hatten, sei dabei natürlich als Augenzwinkern zu verstehen.



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Unzertrennliche Landeier
„Unser Deal war, wer zuerst fragt, bestimmt den Namen. Und das war ich“, mischt sich Sascha Schmidt ins Gespräch ein. Beide – sie Magdeburgerin, er aufgewachsen in Calbe an der Saale, sie Krankenschwes­ter, staatlich anerkannte Sozialarbeiterin, zertifizierte Waldpädagogin und Gründerin von „Alpakas im Leben“, er freiberuflicher Sozialarbeiter mit sechs Angestellten – kannten sich bereits vom Studium. „Ich hatte schon damals ein Auge auf Diana geworfen. Leider immer Fehlanzeige.“ Bis es dann im März 2013 bei einem Kinobesuch funkte. Seitdem seien beide unzertrennlich. Inzwischen sind sie „Landeier“ geworden, haben in Niegripp ein altes Haus ausgebaut. Hier wohnen sie zu dritt mit zwei Hunden, zwei Schafen, zwei Hängebauchschweinen und zehn Hühnern.

Romanze mit Feuer
Was sich mit ihrer Hochzeit geändert hat? „Der Steuerfreibetrag“, sagt er. „Der Name“, sagt sie. Und noch etwas habe sich gewandelt: ihre Streitkultur. „Wir sind beide selbstbewusste, dominante Menschen. Früher flogen schnell mal die Fetzen. Inzwischen sind wir sorgsamer miteinander.“ Schlimm seien Meinungsverschiedenheiten aber nicht. „Durch Reibung entsteht Wärme. Würden wir nur Harmonie erwarten, bekäme ja keiner eine Rückmeldung auf sich selbst und seine Fehler“, sagt Sascha Schmidt. „Obwohl, ich mache ja kaum welche“, fügt er schmunzelnd hinzu und erntet dafür von seiner Frau einen sehr speziellen Augenaufschlag. Was den beiden für ihre Ehe wichtig ist? „Dass wir gut aufeinander aufpassen. Dass wir immer sensibel dafür bleiben, wie es dem anderen geht. Dass wir miteinander reden“, sagt sie. „Dass wir die Zeit, die wir als Familie haben, intensiv nutzen. Dass dennoch jeder seine Freiräume behält“, sagt er. Und dann erzählt er noch, dass er seine Frau mehrfach am Tag anrufe. Einfach nur, um einen Gedanken mit ihr zu teilen, ihre Meinung zu hören, zu fragen, wie es bei ihr läuft. Manchmal verabreden sich beide spontan zum Mittagessen, zu einem Spaziergang. So hält ihr Alltag immer auch Überraschungen bereit. Diese Sorgsamkeit füreinander ist den beiden wichtiger als jede Etikette. Das spiegelte sich auch in ihrer Trauung wider. Geheiratet wurde in kleinem Kreis mit lockerer Party im Anschluss. Erst ein Essen im Burger „Rotfuchs“, dessen urigen Stil beide mögen, dann der Ausklang am Feuer im heimischen Garten. „Lagerfeuerromantik“, schmunzelt Sascha Schmidt und erklärt mit einem Blick auf seine Frischangetraute: „Die gibt’s bei uns so oft wie möglich.“


Alte Liebe rostet nicht

(2) Der Blick zurück: Ingrid und Gerhard Wöhling sind seit über 60 Jahren verheiratet.

In der Erinnerung ist es fast wie damals: Sie im langen weißen Dederonkleid, er im dunklen Smoking mit weißer Fliege. Die zahlreichen Gäste. Die hübsche Tafel mit dem Mahl, zu dem auch die Hochzeitssuppe gehörte, die beide bis heute so lieben. Sie durfte auch zur gerade kürzlich gefeierten Diamantenen Hochzeit nicht fehlen. 60 Jahre ist es her, seit sich Ingrid (83) und Gerhard Wöhling (91) das Jawort gaben. Sie kam aus Gladau, er aus dem zwei Kilometer entfernten Schattberge.



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Vernünftig, fleißig, anständig
Gefunkt hat es auf dem Tanzparkett in Burg. Er bewunderte ihre Schönheit. Sie, dass er vernünftig, fleißig und anständig war. Geheiratet haben sie aus Liebe. „Und weil wir den FDGB-Ferienplatz in der Sächsischen Schweiz haben wollten“, erinnert sich Ingrid Wöhling. „Vergiss nicht die gemeinsame Wohnung“, fügt ihr Mann hinzu. Auch die gab’s nicht ohne Trauschein. Die vergangenen 60 Jahre seien wie im Flug vergangen. Mit der gemeinsamen Arbeit in der Molkerei. Sie 28 Jahre lang, er 36. Sie in der Produktion, er im Maschinenraum – bis der Betrieb zur Wende geschlossen wurde. Mit den zwei Töchtern, die den beiden inzwischen vier Enkel und vier Urenkel schenkten. Mit den gemeinsamen Hobbys Gärtnern und Reisen. Und nicht zuletzt auch mit der einen oder anderen kleinen Reiberei. Schließlich könne man nicht immer einer Meinung sein, sagt Ingrid Wöhling bestimmt. „Zum Glück haben wir uns immer schnell wieder vertragen“, fügt ihr Mann beschwichtigend hinzu. Heutzutage würden die jungen Leute ja viel zu schnell alles hinschmeißen und sich scheiden lassen. „Auf die Idee wären wir gar nicht gekommen.“

Nicht ohne den anderen
Das Rezept ihrer Ehe? „Dass einer auf den anderen zugeht. Dass wir alles gemeinsam besprechen“, sagt Ingrid Wöhling. Einer ohne den anderen – das können sich die beiden einfach nicht vorstellen. Hält das, was sie verbindet, also auch noch nach 60 langen Jahren? „Alte Liebe rostet nicht“, sagt Gerhard Wöhling schmunzelnd und streicht seiner Frau dabei sanft über die Hand.


Die Frage aller Fragen

(3) Der dritte Blick: Heiraten macht glücklich. Verheiraten aber auch, meint Standesbeamtin Christel Krawzoff.

Nach 540 Eheschließungen weiß Christel Krawzoff genau, wovon sie spricht. „Ich bin Sachgebietsleiterin Allgemeine Verwaltung und damit auch für das Standesamt zuständig“, erzählt die 42-jährige gebürtige Genthinerin, die inzwischen in Burg zu Hause ist und in Möser arbeitet: „In Möser und Biederitz sind wir für rund 17.000 Einwohner zuständig.“ Ehen zu schließen und Geburten zu beurkunden gehöre dabei zu den schönsten Seiten ihres Berufes.



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Glück steckt an
Die allumfassende Frage stellt Christel Krawzoff den Paaren am liebsten im schmucken Trauzimmer des historischen Kavaliershauses in Pietzpuhl. „Hier währt die Vergangenheit bis heute – nicht die schlechteste Voraussetzung für eine Ehe“, kommentiert sie schmunzelnd. Jede Trauung sei auch für sie immer wieder ein magischer Moment. „Glück steckt an, das ist das Großartige an meinem Job.“ Damit bei diesem wichtigen Schritt im Leben alles perfekt läuft, nimmt sie sich Zeit für jedes Brautpaar. Erst das Kennenlernen, dann die Begleitung vor und während der Trauung. „Da ist die Aufregung in der Regel groß und das Brautpaar dankbar, wenn ich noch mal kurz den Schleier richte oder diskret ein Taschentuch bereithalte.“ Die Beweggründe für die Eheschließung seien so vielfältig wie die Menschen selbst. Viele Liebende möchten so zeigen, dass sie zusammengehören. „Bei einem schon etwas älteren Paar hieß es nach zehn Jahren: Jetzt können wir heiraten, jetzt hast du es dir verdient“, berichtet die Standesbeamtin von ihren Erfahrungen. Auch Absicherung sei ein Thema: „Wir haben hier die Lungenklinik mit Schwerkranken. Für manche ist die Hochzeit der letzte wirkliche Glücksmoment im Leben. Jeder will die Angehörigen versorgt wissen“, sagt sie.

Zusammen durchs Leben
Welche Werte eine Rolle spielen, wenn sich Paare das Jawort geben? „Verlässlichkeit und Vertrauen – das hören meine Kollegin und ich immer wieder. Genauso, dass man miteinander reden kann, sich gegenseitig unterstützt, eben nicht alleine durchs Leben geht. Für mich manifestiert Heiraten das Zusammengehörigkeitsgefühl“, fasst Christel Krawzoff lächelnd zusammen.




Geteiltes Glück ist doppeltes Glück

Steffi Kohn hat mit ihrer fünfköpfigen Familie alle Hände voll zu tun. Die Ehrenamtlichen von „Netzwerk Leben“ packen mit an.

Steffi Kohns Alltag ist straff organisiert und minutiös getaktet. „Das muss er auch, sonst würde hier gar nichts laufen“, sagt die Vierfachmama lachend. Als wir sie morgens um 8.00 Uhr treffen, hat sie Miku (8), Mali (6) und Loé (4) gerade in Schule und Kita gebracht. Jetzt meldet Anell (4 Monate) Frühstücksbedarf an. „Suchen Sie sich derweil schon mal einen Platz und fühlen sich wie zu Hause. In der Küche steht Kaffee, wenn Sie mögen.“ Erst die Kinder, dann der Rest – so läuft das bei den Kohns. Zeit, sich bei der fünfköpfigen Familie, zu der zudem Katze Glöckchen gehört, umzuschauen. Noch sei im neuen Zuhause, das sie gerade erst bezogen haben, nicht alles fertig. Aber schon jetzt strahlt alles Behaglichkeit aus. Platz für alle gibt es auch – drinnen wie draußen in der weitläufigen Natur.

Mit drei Jungs allein zu Hause
Obwohl die alleinerziehende Mutter Ruhe und Ausgeglichenheit vermittelt, habe es eine Zeit gegeben, wo sie an ihre Grenzen stieß. Und die liegt noch gar nicht lange zurück. „Mit der vierten Schwangerschaft begann mein Pech“, erzählte sie beim Stillen von Anell. „Meine Tochter bescherte mir eine Risikoschwangerschaft. An manchen Tagen ging es mir so schlecht, dass ich es ohne Hilfe nicht mehr schaffen konnte. Eigentlich hätte ich die gesamte Zeit im Krankenhaus verbringen müssen – aber wie wohl mit drei quirligen kleinen Jungs allein zu Hause?“ Der erwartete Rückhalt von der eigenen Familie blieb aus. Freunde konnten kaum helfen, weil sie selbst berufstätig oder alleinerziehend waren. „Ich hatte überhaupt keine Unterstützung mehr – weder durch meine Familie noch durch meinen Partner.“ Dafür aber von einer lieben Freundin aus der Nachbarschaft. „Madlen haben wir kennengelernt, da war sie gerade 12 und einfach für uns da. Sie hat mit meinen Jungs gespielt und mich so entlastet. Heute ist sie 16 und denkt darüber nach, wie ich Erzieherin zu werden.“ Steffi Kohn sagt, dass sie dankbar dafür ist, solche Menschen in ihrem Leben zu haben.



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Geben und Nehmen
Dazu zählt sie auch Bernd und Marianne Felscher, Gabi Pospieszny sowie all die anderen vom „Netzwerk Leben“ in Burg. Die 12-köpfige Ehrenamtsgruppe – vom Familientherapeuten über Sozialpädagogen, Grundschullehrer, Hausmeister, Erzieherin bis zur Rentnerin – hilft in Not geratenen Frauen und Familien unbürokratisch. „Zum Beispiel bei Umzügen, kleineren Reparaturarbeiten, Behördengängen oder eben – wie in diesem Fall – bei der Kinderbetreuung“, berichtet Bernd Felscher. Warum der 61-Jährige wöchentlich mehrfach mit den Jungs von Steffi Kohn Spielplätze & Co. unsicher gemacht hat? „Ich war schon immer ein sozialer Mensch. Anderen helfen zu können, wenn sie es am nötigsten haben, macht mich glücklich. Wenn man dann in die leuchtenden Kinderaugen guckt, gibt es einfach nichts Schöneres.“ Zugleich habe auch ihm die Zeit mit den Kids jede Menge Spaß gemacht. Hilfe mit Geben und Nehmen also.

Unbefangen und bedingungslos
Für Steffi Kohn war diese Hilfe der Rettungsanker. „Eigentlich sind wir eine sehr aktive, quirlige Familie. Ich bin gern und viel mit meinen Kindern unterwegs. Wir lieben Kino, Pilzesammeln und vieles mehr. Wenn die Mama dann auf einmal nicht mehr kann und die Jungs sitzen hilflos daneben – das ist kein gutes Gefühl“, sagt sie. Die Mitarbeiter der Gruppe „Netzwerk Leben“ in Burg sind regelmäßig ein- bis zweimal in der Woche gekommen, um die Jungs zum Spielen abzuholen. Sie selbst brauchte dabei kein schlechtes Gewissen zu haben und nichts zu erklären. „Sie waren einfach da und haben geholfen. Unbefangen, unkompliziert, bedingungslos. Nicht nur meinen Jungs, sondern auch mir mit einem freien Moment zum Durchatmen und Kraftschöpfen.“

Mehr Wissen
Mehr zu den Angeboten des „Netzwerks Leben“ in Burg erfahren Sie von Bernd Felscher unter Tel. 0176 40267765 oder im Internet unter www.netzwerkleben.de.